Es fällt ein winzig weißer Flaum.
Es fällt der Schnee auf einen kahlen Baum.
Es fällt der Schnee.
Es fällt der Schnee jetzt dicht.
Er liegt am Boden, weißes weiches Licht.
Auf allen Häusern liegt der Schnee,
der Schnee.
Es fiel viel Schnee.
Der Schnee tut keinem weh.
Es fällt ein Schnee bis tief ins Herz hinein.
Schnee fällt.
O könnte ich ein Schneemann sein.
Schnee fällt.
Ich geh im Schnee, und hinter mir
verwischt der Schnee die Spur.
Ich geh von dir.
Schneewände hat der Schnee rings aufgebaut.
Der Hunger schreit im Schnee nicht mehr so laut.
Schnee fällt.

(Johannes R. Becher, Schnee fällt)

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Irmgard Horlbeck-Kappler (D)
*1925
lebt in Leipzig

Text

Schnee fällt, 1972, 48,5 x 63 cm, BSK 1,71